Ernährung kann über Sieg oder Niederlage entscheiden - Ernährungswissenschaftler Michael Pagelsdorf referierte beim MSV Duisburg
200 Teilnehmer kamen zum NachwuchsLeistungsZentrum des MSV Duisburg in die Schauinsland-Reisen Arena, um sich zu dem Thema Ernährung im Fußball zu informieren.
Als Referenten hatte man den Ernährungswissenschaftler Michael Pagelsdorf vom NutriVille® Institut geladen. NLZ-Leiter Uwe Schubert erklärt dazu:
„Zu unserer Ausbildungsphilosophie gehören die drei Säulen: fußballerische Ausbildung, schulische Ausbildung und Persönlichkeits-Ausbildung. Dabei geht es darum, sich als Leistungssportler richtig zu verhalten und zu ernähren. „Daher sind Vorträge wie dieser ein wichtiger Aspekt in unserem NLZ und kommen sowohl bei den Spielern als auch bei den Eltern sehr gut an.“
Somit nahmen alle elf NLZ-Mannschaften an dem Vortrag mit Trainerstab und interessierten Eltern teil.
Pagelsdorf: In Einzelsportarten wie Marathon, Triathlon, Tennis oder auch in der Leichtathletik ist der direkte Einfluss der Ernährung sehr klar und eindeutig messbar. In Mannschaftssportarten wie z.B. Fußball ist dies sehr schwer.
Frage: Aber es gibt mittlerweile Untersuchungen dazu?
Pagelsdorf: Ja und zwar sehr beeindruckende. Normalerweise fallen die meisten Tore im Spitzenfußball zwischen der 75. und 90. Minute. Der Grund sind die schwindenden Kräfte und damit auch die Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit.
In England konnte z.B. eine Arbeitsgruppe zeigen, dass bei einer Profimannschaft, die man einer optimierten Leistungsernährung über eine gesamten Saisonhälfte unterzog, die Trefferbilanz sich genau umkehrte. Sie schossen im Laufe eines Spiels immer mehr Tore, während die Gegentore abnahmen. Sie hatten einfach mehr Power hinten heraus und waren dadurch den anderen im Vorteil.
Frage: Was genau erreicht man mit einer optimierten Ernährung?
Pagelsdorf: Man erreicht dass die Zuckerspeicher (Glycogenspeicher) gefüllt bleiben. Und das geht eben nicht, indem man während eines Spiels Apfelschorle trinkt und Bananen isst. Da gehört jede Menge mehr dazu. Da bedarf es einer Strategie.
Frage: Also viele Nudeln essen und Vollkorn statt Weißmehl?
Pagelsdorf: Das mag für die Basisernährung in Ordnung sein, aber im Wettkampf, bzw. nach dem Wettkampf - Stichwort Regeneration - ist genau das eher nicht richtig. Denn die Speicher müssen schnell aufgefüllt werden und das schaffen sie mit diesen Nahrungsmitteln nicht. Ich möchte hier betonen, dass die üblichen „gesunden“ Ernährungsempfehlungen im Leistungssport nicht in jeder Situation greifen. Wir müssen da einfach Umdenken lernen.
Frage: Was kann man mit einer optimierten Kost erreichen und wo liegen die Grenzen.
Pagelsdorf: Mit einer guten Strategie, können die Glycogenspeicher eines Spielers um 10-20% vergrößert werden. Dazu gehört natürlich auch ein entsprechendes Training. Und genau da liegt der große Unterschied. Größere Tanks bedeuten auch längeres Durchhaltevermögen, verbesserte Regeneration und damit auch Muskelschutz.
Ich glaube, dass die Vorteile vor allem dann greifen, wenn zwei in etwa spielerisch gleich starke Mannschaften aufeinandertreffen. Denn wenn eine Mannschaft in diesem Punkt weit überlegen ist, wird wahrscheinlich die Ernährung nur noch einen marginalen Effekt haben.
Danke für das Gespräch.
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